Zeolith in der Rinderhaltung
Rinderhaltung ist eine anspruchsvolle Aufgabe, die täglich eine Unzahl von Entscheidungen mit sich bringt. Die Art der Haltung und des Futters sowie der Gesundheitszustand und die Nahrungsaufnahme der Rinder haben wesentlichen Einfluss auf ihre Fleisch- und Milchqualität und damit auch auf die Lebensgrundlage der heimischen Bauern. Ein vulkanisches Mineral, Zeolith, ist durch seine positiven und vielseitigen Auswirkungen zum aufstrebenden Shooting-Star der heimischen Landwirtschaft geworden. Wir haben einen genaueren Blick auf Herkunft, Wirkungsweise und Anwendung des vulkanischen Minerals geworfen…
Zeolith als Einstreu-Grundlage in Liegeboxen … weniger Eiterentzündungen und Mortellaro
Ursprünglich von den Römern entdeckt, ist das naturreine Vulkangestein Zeolith und seine positive Wirkung auf Mensch, Tier und Erdboden seit langem bekannt. Doch erst in den letzten Jahren haben Studien das eigentliche Ausmaß seiner positiven Effekte, z.B. für die Nutztierhaltung, belegt.
Heute findet Zeolith auf zwei Arten Anwendung in der landwirtschaftlichen Praxis: Als zermahlenes Pulver wird es in den Liegeboxen von Kühen und Kälbern eingestreut und sorgt so für ein trockenes und rutschfreies Bodenklima, das positive Auswirkungen auf Eiterentzündungen und Mortellaro hat. Außerdem bindet die poröse Oberfläche des Minerals große Mengen an Ammoniak und hat so einen günstigen Einfluss auf die Geruchsentwicklung im Stall.
Zeolith als Futtermittel-Zusatz für Verdauungsförderung - verbessert die Milchleistung
Wird das Vulkangestein – mit seinem besonders hohen Anteil an Silizium – über das Futter gestreut, zeigt es völlig andere Effekte, wie eine Studie an Milchkühen und Kälbern der Universität Leipzig aus dem Jahr 2011* zeigt: So wirkt Zeolith im Verdauungstrakt wie ein „molekulares Sieb“, das freie Radikale und Ammoniak bindet, die Milchleistung bei Kühen verbessert und sich positiv auf die Nahrungsverwertung und den Allgemeinzustand von Rindern auswirkt.*
Im Magen-Darm-Trakt werden überschüssige Säuren, Schadstoffe und Krankheitserreger vom pulverisierten Zeolith aufgenommen und letztendlich ausgeschieden. Zusätzlich werden wichtige Ionen wie Natrium, Magnesium, Calcium oder Kalium an den Tierkörper abgegeben.
Doch damit nicht genug: „Zeolith kann bei äußerlicher Anwendung als Wundpuder oder -creme auch zur Behandlung von Schnittwunden, Fisteln, Ekzemen oder Geschwüren eingesetzt werden. Dank der hydrophilen Wirkung wirkt Zeolith abschwellend, schmerzstillend und antibakteriell“, so Michaela Schirmbrand-Pfeiffer, Geschäftsführerin der Firma Steinkraft, die seit Jahren Naturprodukte auf Basis des Zeolith-Gesteins für die Landwirtschaft erzeugt.
Zeolith als Gülleaufwertung - gut für den Boden, gut für den Natur-Kreislauf
Da vor allem Klinoptilolith-Zeolith von besonders hoher Qualität, zu 100 Prozent natürlichen Ursprungs ist und von hochwertigen Anbietern durch keinerlei Zusatzstoffe ergänzt wird, unterstützt das mineralische Vulkangestein nicht nur Tiere, sondern den gesamten Naturkreislauf: Durch die Verwendung des Zeolith-haltigen Kuhmists wird die Gülle aufgewertet und sorgt auf den Feldern für ertragreicheren Boden und stärkere Wurzelbildung. Das Ammoniak im Kuhdünger wird durch den Zeolith im Boden gebunden und verflüchtigt sich nicht und steht daher im vollen Umfang den Pflanzen als Nährstoff zur Verfügung. Wegen seiner umfangreichen Wirkung wird das Vulkangestein auch in der Schweine- oder Hühnerhaltung erfolgreich eingesetzt.
Artikel erschienen im Magazin Fleisch & Co, Ausgabe 2/2020