Die Psychologie des Pferdes - Pferdeauge

Die Psychologie des Pferdes

Ein Pferd ist ein Pferd.

Klar werden sie sagen. Aber für viele Menschen ist ein Pferd auch ein Mitglied der Familie, ein Freund, ein Partner oder eine Art von übergroßem Kind und man läuft Gefahr zu glauben, Pferde mögen die gleichen Dinge, vertrauen uns immer und werden uns nicht schaden.

Stimmt einerseits, denn Pferde sind von Natur aus gutmütig, aber erstens ticken sie nach ihren eigenen Wahrnehmungen, Instinkten und Trieben, zweitens haben sie eine Lebensgeschichte mit guten oder schlechten Erfahrungen und drittens können sie uns mit einem Tritt schwer verletzen, aus Angst davonlaufen, vor Schreck buckeln. Und das nicht aus Bosheit, sondern aus Überlebens- und Fluchttrieb.

Ein Pferd ist eben ein Pferd.

Pferde haben viel längere Beine, stärkere Zähne und mehr Muskeln als der Mensch, können bis zu 65 Stundenkilometer laufen, haben einen extrem langen Darm und ein vielfach größeres Herz.

Die Ohren können sich unabhängig voneinander und beinahe 360 Grad bewegen, sich spitzen oder anlegen. Pferde hören Dinge, die uns Menschen verborgen bleiben.

Ihre Augen sind seitlich platziert, so kann es weit im Umkreis blicken. Jedes Auge arbeitet unabhängig und sendet Bilder zu verschiedenen Seiten des Gehirns, so als ob es ständig nach lauernden Raubtieren suche. Die Bildfolge beträgt 18 Bilder pro Sekunde, beim Menschen mehr als 20, was bedeutet, dass es Objekte wie in Zeitlupe oder genauer sehen kann als wir Menschen. 

Allerdings muss es sich dabei mit dem Kopf näher an das Objekt bewegen, um genauer sehen zu können. Große, nahe Objekte erscheinen ihm sonst verschwommen. Ein Pferd hat so große Netzhäute, dass es die Objekte vergrößern kann, so erscheinen sie bis zu 50 Prozent gewaltiger als es uns erscheint. Oft kommen uns dann seine Reaktionen unverständlich, manchmal blöd vor, weil wir glauben, es sieht und hört wie wir selbst. Dafür kann es exzellent in der Ferne sehen. Das brauchte es auch in der freien Wildbahn, um die offene Prärie überwachen zu können.

Als Fluchttier kann es sofort und instinktiv reagieren - ohne Denkpause - und Distanz zwischen sich und der Bedrohung bringen. Pferde reagieren sofort und nicht überlegt, die Reaktion ist instinktiv. Ein Pferd ist eben ein Pferd.


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